In der Vergangenheit waren es allein die vier großen Netzbetreiber, welche die Mobilfunkangebote für den deutschen Markt bereitstellten. Nach und nach gingen aber vor allem die E-Netz Anbieter E-Plus und o2 dazu über, ihre Infrastruktur für weitere Provider zu öffnen, die sich in das jeweilige Netz einkaufen und dadurch eigene Tarife anbieten konnten. Die D2-Netz Betreiber Deutsche Telekom und Vodafone sollten diesem Beispiel irgendwann folgen, wobei sie die Anteile der Netznutzung nicht ganz so inflationär veräußerten wie E-Plus und o2.
Heutzutage gibt es eine solche Vielzahl von sogenannten Mobilfunk Discountern, dass es nur schwerlich möglich ist, einen klaren Überblick zu behalten. Eine Aufzählung der bekanntesten deutschen Discounter nach verwendetem Netz bietet das Nachrichtenmagazin Stern in einem Artikel auf seiner Internetseite: www.stern.de/digital/telefon/fonic-discotel-und-co-welche-netze-die-handy-discounter-nutzen-2044726.html. Allerdings lässt sich das Gros an Anbietern kaum dauerhaft erfassen. Allein die Premium-Discounter Congstar und 1&1, die zu den wenigen Discountern im D-Netz gehören, sind eine kontinuierliche Größe in diesem Sektor des Mobilfunkmarkts. Dabei profitieren sie in erster Linie von der im Vergleich oft sehr viel besseren Qualität ihrer Dienste profitieren und sind nur bedingt darauf angewiesen, besonders niedrige Preise anzubieten. Discounter im E-Netz wiederum sichern sich ihre Marktpositionen meist nur durch ihre Preispolitik und sind daher eher von einem Aus bedroht.
Das wiederum bringt Vorteile für den Nutzer, der sich über immer kleinere Gebühren für die Mobilfunknutzung freuen kann. Allerdings müssen dafür verschiedene Abstriche gemacht werden. So gibt es bei besonders preisgünstigen Discountern zum Beispiel meist keine Bundle Angebote. Es können also nur Tarife gebucht werden, das passende Smartphone muss separat und zum Händlerpreis, sprich ohne jegliche Subventionen durch den Tarifanbieter, gekauft werden. Stellt der Discounter doch Smartphones bereit, sind diese wiederum fast immer teurer als beim Händler, weil auf die hier übliche Ratenzahlung noch ein Zinssatz von 10% oder mehr aufgeschlagen wird.
Viel gewichtiger als das Fehlen attraktiver Kombi-Angebote ist allerdings die Qualitätsfrage. Wer besonders wenig für seinen Handytarif zahlen will, muss meist mit einem Discounter im E-Netz vorliebnehmen. Nun sind die E-Netze per se schon qualitativ schlechter als die D-Netze, zudem können die Netzanbieter den Datenverkehr steuern und somit dafür sorgen, dass ihre eigenen Kunden bevorzugt werden, was im Rückschluss bedeutet, Discounter Kunden stehen in Qualitätsfragen immer nur an 2. Stelle.
Zur Anschauung: Wird das Netz kurzzeitig stark beansprucht, Silvester wäre ein typischer Fall, ist es wahrscheinlicher, dass die Telefonverbindungen bei Kunden eines Discounters abbrechen, als bei Kunden eines Netzbetreibers. Wer also dauerhaft gute Netzqualität will, wird auf die Tarife besonders günstiger Discounter nicht zurückgreifen können.
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